Zu allererst: Die Energie (und damit die Leistung) muss erhalten sein. Aber die Energie setzt sich aus unterschiedlichen teilen Zusammen: Elektrische Energie (elektrische Leistung P = U*I) der linken und der rechten Spule, Energie des Magnetfeldes und die Wärmeenergie durch Dissipation bei Widerständen. Also die Formel U1*I1 = U2*I2 stimmt hier nicht.
Zu U = R/I : Die Formel stimmt hier schon, allerdings müssen wir bei Spulen immer komplexe Widerstände () berücksichtigen und bei gekoppelten Spulen auch noch die Gegeninduktivität der Spulenanordnung.
Das führt zu komplexen Audrücken für I1 , I2 , U1 , U2 .
Jedoch gilt für das Verhältnis der Spannungen : U1/U2 = -N1/N2
Und für das Verhältnis der Ströme I2/I1 = (A*N1)/(B*N2 + C), wobei A, B und C Konstanten sind. Man erkennt im Vergleich der beiden Verhältnisse, dass das Spannungsverhältnis entgegen des Stromverhältnisses von dem Windungszahlverhältnis abhängt.
Damit ist erklärt, warum bei einem Trafo mit hoher Spannung nur ein kleiner Strom fließt. Diese Tatsache folgt nicht aus der "Leistungsgleichheit" aufgrund der oben genannten Argumente.